Aus der Atemschutzstrecke zum Zimmerbrand

Eigentlich hätten am Abend die Atemschutzträger der Marktfeuerwehr in der Atemschutzstracke der Nachbarfeuerwehr Wels an die neuen Atemschutzgeräte Dräger PSS90 gewöhnt werden sollen, gekommen ist es aber an diesem Abend ganz anders:

Just als sich der dritte Trupp für seine Übung bereitmachen wollte, wurde die Feuerwehr zu einem Zimmerbrand alarmiert. Mit Sack und Pack hetzten die Feuerwehrmänner vom Keller der Hauptfeuerwache zum im Hof abgestellten Einsaztzfahrzeug und machten sich von dort aus auf zum Einsatzort. Das Rüstlöschfahrzeug musste ohne Atemschutzträger vom Feuerwehrhaus abrücken, das Kommandofahrzeug rückte von einer Besorgungsfahrt zum Einsatzort ab.

Nachdem der Einsatz knapp eineinhalb Stunden andauerte, musste der Rest der Atemschutzübung entfallen. Er wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Katze von Baum gerettet

Zu einem „typischen Bilderbuch-Feuerwehreinsatz“ wurden die Einsatzkräfte kurz vor Mittag gerufen: Bewohner der Ortschaft Schauersberg hatten bereits vor Tagen ein Kätzchen in einem Baum bemerkt, das sich nicht von der Stelle rührte. Da auch sie davon ausgegangen sind, dass sich die Katze selbst aus dieser misslichen Lage befreien kann, wurde der Entdeckung nicht allzu viel Bedeutung beigemessen. Erst als das Kätchen Tage später noch immer an der selben Stelle verharrte und bitterlich zu heulen begonnen hat, musste die Feuerwehr anrücken.

Ein Feuerwehrmann wurde mit Sitzgurt an der Spitze des Lastfahrzeug-Kranes empor gehoben und konnte das Kätchen an sich nehmen. Bei einer Rettungshöhe von fast 13 Metern mussten die Feuerwehrmänner das Kätzchen in einer waghalsigen Aktion retten, denn die Länge des Kranarmes reichte für diese Tierbergung nur knapp aus.

Zusammenarbeit geübt

Die Zusammenarbeit der im Pflichtbereich angesiedelten feuerwehren stand im Mittelpunkt der nachmittägigen Pflichtbereichsübung. Unter der Übungsannahme eines Kellerbranbdes sowie einer Silobergung wurden parallel mehrere Einsatzszenarien auf einem Bauernhof durchgespielt.

Bewährt hat sich bei dieser Übung das neu angeschaffte Nebelgerät der Feuerwehr, das binnen weniger Minuten das Kellergeschoss in eine undurchdringliche Nebelsuppe verwandelt hat.

Schlauchturm in voller Höhe aufgebaut

In voller Höhe steht der Schlauchturm des neuen Feuerwehrhauses bereits über der Rohbaubaustelle. Was noch fehlt, ist der Turmanschluss, auf dem später die Funkanlagen und Sendemasten aufgebaut werden sollen.

Bei der Innenhöhe von mehr als zwölf Metern lässt sich ein B-Druckschlauch ohne Probleme (halbiert) zum Trocknen aufhängen. Im Turminneren ist ein Gitterstiegenhaus vorgesehen, das sowohl die Zwischendecke erschließt, als auch Zugang zum Zwischengeschoss dienst. Das Stiegenhaus kann auch für Atemschutzausbildung und die Höhenrettung herangezogen werden.

Die negativen Seiten eines Umbaues

Obwohl das Zuhause der Marktfeuerwehr nicht umgebaut, sondern komplett neu errichtet wird, muss die Feuerwehr mit verschiedenen Unannehmlichkeiten leben.

Da das derzeitige Feuerwehrhaus im Zuge des Projektes ebenfalls für eine anderwertige Nutzung adaptiert wird, sind – obwohl die Feuerwehr nach wie vor das erdgeschoss bewohnt – schon jetzt Umbauarbeiten im Gange.

Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Baufirma und Feuerwehr-Führung konnten auf unserer Baustelle trotz aller Meinungsverschiedenheiten und Differenzen die Unannehmlichkeiten in Grenzen gehalten werden.

Allen Feuerwehren, denen ähnliche Projekte ins Haus stehen, ein ehrlicher, kameradschaftlicher Rat: Wenn immer es geht auf den Umbau eines genutzten Feuerwehrhauses verzichten! Unannehmlichkeiten sind vorprogrammiert und kosten – sofern es kein Verständnis für die Feuerwehr-Anliegen bei der Bauleitung gibt – unbeschreiblich viele Nerven!