Aus der einst kleinen Welser Stadtrandsiedlung, südlich des Traun-Flusses, ist in den letzten Jahrzehnten eine Gemeinde mit dynamischer Entwicklung geworden. War das 16,31 Quadratkilometer große Gemeindegebiet kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von knapp 2700 Einwohnern besiedelt, so hat sich die Einwohnerzahl bis Mitte achtziger Jahre auf rund 4300 erhöht. Erst in den letzten zehn Jahren hat die stark aufstrebende, positive wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde auch für einen enormen Zuzug gesorgt. Mittlerweile (Stand 1. Jänner 2000) zählt Thalheim 5304 Einwohner – und ein Ende ist nicht abzusehen.
In den sieben Ortsteilen Aigen, Aschet, Bergerndorf, Edtholz, Ottsdorf, Schauersberg und Unterschauersberg hat die Freiwillige Feuerwehr Thalheim 1140 Objekte mit mittlerweile 2060 Haushalten zu schützen. 60 Objekte werden gewerblich, 71 landwirtschaftlich und 1009 privat bzw. öffentlich genutzt.
Daß durch Thalheim mehrere neuralgische Verkehrsadern führen, hat sich vor allem im letzten Jahr sehr deutlich und für jeden Verkehrsteilnehmer nachvollziehbar gezeigt: Durch die mehrmonatige Sanierungssperre der Alten Traunbrücke gab es anstatt zweier Straßenverbindungen nach Wels nur mehr den Weg über die ohnehin vielbefahrene Pyhrnpaß Bundesstraße 138 – und das hieß vor allem zu den Hauptverkehrszeiten eines: Verkehrsstillstand. Der einfache Grund: Alle Arbeitnehmer die im nach Linz wichtigsten Wirtschaftsraum unseres Bundeslandes Oberösterreich ihren Arbeitsplatz haben, müssen durch Thalheim und über die beiden Traunbrücken, um in die Messestadt zu gelangen.
Auf einer Länge von fast fünf Kilometern teilt die Bundesstraße 138 Thalheim von Nord nach Süd. Zwar ist seit mehr als einem Jahr ein Fahrverbot für den LKW-Durchzugsverkehr in Kraft, den Schwerverkehr von der Bundesstraße wegbekommen hat man trotz der strengen Kontrollen allerdings nicht. Obwohl die Transit-LKW die Bundesstraße jetzt nicht mehr als Abkürzung von der Innkreisautobahn (Anschlußstelle Wels-Nord) zur Westautobahn (Anschlußstelle Sattledt) verwenden und den fast 40 Kilometer langen Umweg über die Linzer Autobahn in Kauf nehmen (müssen), bleibt dem subjektiven Empfinden der Thalheimer das Verkehrsaufkommen gleich. Der Bau der Westspange, der zur Zeit wieder für Gesprächsstoff sorgt, könnte unter Umständen noch für eine Verlagerung des Verkehrs bringen.
Der Individualverkehr wird Thalheim aber auch weiterhin erhalten bleiben, laufen doch weitere vielbefahrene Landes- und Bezirksstraße aus den umliegenden Gemeinden in der Vorstadtgemeinde zusammen und weiter nach Wels. Von Westen her wird das Gemeindegebiet auch durch die Eisenbahnlinie Wels – Grünau erschlossen. An den zahlreichen unbeschrankten Bahnübergängen ereigneten sich in den letzten Jahren immer wieder schwere Unfälle. Für mehr Sicherheit sollen künftig neu errichtete Signalanlagen sorgen. Trotz dieser Absicherungen werden die Kreuzungen aber auch in Zukunft besondere Gefahrenquellen in sich bergen.
Neben der Entwicklung zur Wohngemeinde hat sich Thalheim in den letzten Jahren aber auch zum Wirtschaftsstandort entwickelt. So hat die Verbauung des ohnehin dichtbesiedelten Ortszentrums zwischen Traun-Fluß und Reinberg weiter zugenommen.
Der Entwicklung der Gemeinde trägt auch die Anpassung der Infrastruktur durch die öffentliche Hand und private Investoren Rechnung. Die ohnehin schon schwierige Aufgabe der Feuerwehr im Zentrum der Marktgemeinde wird durch diese Baumaßnahmen, die von der Gemeindeverwaltung gutgeheißen wurden, nicht leichter. Vor allem erreichen die Gebäude im Ortszentrum eine Bebauungshöhe, welche die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung und Menschenrettung vor erhebliche Probleme stellt. Zudem erfreuen sich vor allem die Grundstücke entlang der Bundesstraße bei Betrieben immer größerer Beliebtheit. So ist ein Großteil der Flächen im neugeschaffenen Betriebsbaugebiet „Am Thalbach“ bereits bebaut, weitere, ähnliche Projekte befinden sich schon in der Planungsphase. Da auf äußerst engem Raum hier zahlreiche Betriebsanlagen und Lagerstätten entstanden sind, bergen diese für die Feuerwehr nicht zu unterschätzende Gefahrenpotentiale. Vor allem im Brandfall könnten sich zahlreiche Anlagen als äußerst problematisch erweisen.