Übungstage sind seit einigen Jahren die Highlights des Ausbildungsjahres. Am heutigen Samstag wurde der insgesamt 7. Übungstag abgehalten, der für die Einsatzmannschaft der Feuerwehr besonders herausfordernd war. Von 13 bis 22 Uhr haben fast 30 Mitglieder der Marktfeuerwehr in Gruppen, im Zugsverband sowie mit den Nachbarfeuerwehren und anderen Einsatzorganisationen verschiedene Einsatzszenarien beübt.
Ziel dieses Ausbildungsmarathons ist es, ohne großen zeitlichen Druck verschiedene Übungsszenarien zu schaffen, in denen das in den allwöchentlichen Ausbildungen vermittelte Wissen abgerufen und unter möglichst alltags- und einsatznahen Bedingungen angewendet werden kann. Bei Übungen im Zungsverband sind die Einsatzszenarien derart gestaltet, dass die gesamte Mannschaft mit Aufgaben zur Lösung der gestellten Aufgabe beschäftigt ist. Bei Gruppenübungen, die jeweils nur von einem Teil der Mannschaft absolviert werden, wird immer auf eine gleichbleibende Aufgabenstellung geachtet. Kleinszenarien werden so immer doppelt geübt, wodurch die teils schon erfahrenen Führungskräfte, aber auch „Nachwuchskräfte“ geschult werden können. Besonders interessant sind stets alternativen Lösungsansätze, an die selbst bei der Übungsvorbereitung nicht immer gedacht wird …
In allen Übungen ist gewährleistet, dass ein ausreichender zeitlicher Puffer vorhanden ist, um die gestellten Aufgaben zu lösen und die Ausbildungsziele zu erreichen. Generell sind bei allen Übungen stets Organisatoren und Übungsbeobachter vor Ort, die den Ablauf und das Erreichen der Ziele überwachen. Unmittelbar nach Übungsende erfolgt eine Feedbackrunde am Übungsplatz, mit der das geleistete aufgearbeitet wird und ggfs. Lösungsansätze diskutiert und erörtert werden können.
Szenario: Verkehrsunfall 3 PKW mit mehreren eingeklemmten Personen.
Folgendes Lagebild trafen die Einsatzkräfte an. Ein PKW war im Kreuzungsbereich gegen einen Minivan seitlich gekracht so das sich das Fahrzeug unter den Van schob. Ein nachkommender PKW Verriss sein Fahrzeug und krachte über eine steile Böschung in eine auf der Baustelle stehen Bagger. Während vom RK die Rettung mit Zeitfenster festgelegt wurde sicherte die Feuerwehr die Fahrzeuge ab und begannen anschließend mit der Rettung der Personen begonnen. Beim Klein PKW wurde der Fahrer durch entfernen der Fahrertüre, Hintertüre und der B-Säule schonen mittel Schaufeltrage gerettet und anschließend dem RK übergeben. Anschließend wurde über die Heckklappe des VAN die 3 zu Teil Schwerverletzten Personen nach und nach gerettet. Dies gestaltete sich aufgrund des Platzmangels im VAN als äußerst schwierig.
Zur gleichen Zeit wurde beim PKW der in den Bagger gekracht war über die Seite durch entfernen der Türen der Lenker und ein im Heck sitzende Person gerettet. Die Rettung der Beifahrerin gestaltete sich als schwieriger da diese eine schwere Pfählung erlitten hatte und nur durch entfernen des Daches gerettet werden konnte.
Alle Statisten wurden durch das RK professionell geschminkt und das Verhalten wurde auch nachgestellt. Die Zusammenarbeit mit dem RK erfolgte sehr professionell und äußert ruhig, sodass nach der Lagebeurteilung immer die richtigen Schritte gesetzt wurden.
Eingesetzte Kräfte: FF Thalheim, RK Wels, RK Sattledt, RK Marchtrenk
Szenario: Absturz einer Person einen engen Wartungsschacht
Durch Aufbau eines Hebedreiecks wurde ein Feuerwehrmann zum Verletzten abgelassen. Während dessen Betreuung baute die restliche Mannschaft alles für die Personenrettung mittels Korbschleiftrage auf. Nur durch das perfekte Zusammenarbeiten der Seilmannschaft mit der Rettungsmannschaft konnte die Person rasch dem RK übergeben werden.
Eingesetzte Kräfte: FF Thalheim
Beim Eintreffen des KDO und Rüstlöschfahrzeuges standen 2 PKW in Vollbrand. Keine Personen befanden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruches in den Fahrzeugen. 2 Mann mit schweren Atemschutz begannen mittels HD-Rohr das erste Fahrzeug zu löschen. Während dessen traf das Pumpenfahrzeug und das Rüstfahrzeug mit Hochdrucklöschanlage ein. Die Pumpe übernahm die Wasserversorgung über einen Hydranten und das Rüstfahrzeug begann ebenfalls mit 2 Mann schweren Atemschutz das zweite Fahrzeug zu löschen. Während die Löscharbeiten noch mittels Hochdruck laufen wurde Parallel eine Schaumleitung aufgebaut und beide Fahrzeuge wurde mit einem Schaumteppich gelöscht.
Eingesetzte Kräfte: FF Thalheim
Szenario: Brand landwirtschaftliches Objekt mit 5 vermissten Personen
Beim Spielen von Kindern im Heuboden kann es zu einem Brandausbruch. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand bereits ein Teil des Bauernhofes in Vollbrand. Sofort wurden weitere Feuerwehren nachalarmiert. Erste Aufgabe der Einsatzmannschaft vor Ort war die Suche nach den vermissten Personen.
Währenddessen wurde eine Wasserversorgung zum Brandobjekt aufgebaut. Dafür standen zwei Wasserentnahmestellen in rund 350 und rund 900 Metern Entfernung zur Verfügung. Aufgrund der Steigung war für den Wassertransport der Einsatz mehrerer hintereinandergeschaltener Tragkraftspritzen erforderlich, ein Großtanklöschfahrzeug wurde als Löschwasserpuffer in die Versorgungsleitung eingebunden. Der Einsatz am Brandobjekt wurde in Abschnitte (Innenangriff, Aussenangriff und Löschwasserförderung) aufgeteilt. Da sehr viele Atemschutzträger gebraucht wurden stellte jede Nachbarfeuerwehr noch einen AS Trupp. Alle Personen wurden in kurzer Zeit gefunden und dem Rettungsdienst übergeben.
Eingesetzte Kräfte: FF Thalheim, FF am Thalbach, FF Wels, FF Schleißheim, FF Leombach, RK Wels, Bürgermeister und Amtsleiter ; Gesamt 90 Mann mit 16 Fahrzeugen bei dieser Übung beteiligt.
Alle Übungen wurde mit Fotos und mit erstmals auch mit Drohnenflügen dokumentiert und werden im Zuge einer Nachbesprechung analysiert!