Im Berufsalltag gilt, dass „das größte Kapital eines Unternehmens engagierte Mitarbeiter sind“. Für die Feuerwehr gilt das gleichermaßen. Aus diesem Grund hat die Feuerwehr der Marktgemeinde Thalheim den Schritt zur inneren Erneuerung gemacht und sich unter Einbindung aller Mitglieder Themen von dem Miteinander bis hin zur Ausbildung aufgearbeitet. Feuerwehrkommandant Josef Feichtinger ist zufrieden: „Die Neuausrichtung steht auf einer breiten Basis und wird von allen mitgetragen.“
Von März 2014 bis Oktober 2015 wurden zahlreiche Teamgespräche durchgeführt, bei Ideen und Visionen für die Zukunft der Feuerwehr eingebracht wurden. Im Vordergrund stand dabei die konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle aller Beteiligten. „Wir sind diesen Weg ganz bewusst gegangen, weil wir davon überzeugt sind, dass wir unser Team, unsere Feuerwehr von innen heraus stärken können“, sagt Feichtinger. Eineinhalb Jahre später gibt ihm und seiner Führungscrew das Ergebnis des Prozesses Recht: „Das Engagement und der Ideenreichtum der Feuerwehrmitglieder, sowie deren Wille zur Verbesserung sind überwältigend. Das war so in dieser Qualität nicht zu erwarten und hat uns positiv überrascht!“
Schon nach den ersten Gesprächsrunden wurde das Feuerwehrsystem im Ausbildungsbereich grundlegend „auf den Kopf“ gestellt und neu gestaltet: Ausbildungsschwerpunkte und Übungsthemen werden nun schrittweise erarbeitet. Damit ist die Feuerwehr dem Ziel, alle Mitglieder auf einen möglichst gleichen Ausbildungslevel zu haben, einen großen Schritt näher gekommen. Ziel ist es, acht vordefinierte Ausbildungsschwerpunkte allen Mitgliedern bestmöglich zu vermitteln. „Nur so kann die Dienstleistung Sicherheit von uns in der von der Bevölkerung gewünschten Qualität sichergestellt werden.“ Jeder Ausbildungsschwerpunkt wird in drei Stufen vermittelt, womit zu jedem Zeitpunkt auch noch individuell auf die Bedürfnisse des Einzelnen eingegangen werden kann.
„Dieser Prozess ist ein Musterbeispiel dafür, wie sich eine Freiwilligenorganisation mit sicherheitsrelevanten Aufgaben selbst erneuern und verbessern kann“, ist Feichtinger überzeugt. Der Prozess wird laufend weitergeführt.
Neues Rüstlöschfahrzeug in Dienst gestellt
Nach 28 Jahren in Dienst und mehr als 4.500 Ausrückungen konnte das Rüstlöschfahrzeug der Feuerwehr im Vorjahr durch das Nachfolgefahrzeug ersetzt werden. Da sich in den vergangenen drei Jahrzehnten die Anforderungen an die Feuerwehr in vielen Bereichen grundlegend geändert haben, musste dem auch bei der Planung und Konzeption Rechnung getragen. Herausgekommen ist ein Fahrzeug, das bestmöglich den Anforderungen der Zukunft entspricht. „Wir sind neue Wege gegangen von denen wir überzeugt sind, damit die an die Feuerwehr gestellten Aufgaben heute und auch in den kommenden Jahren bestmöglich erfüllen zu können“, sagt Feichtinger. Besonderes Augenmerk wurde beim Rüstlöschfahrzeug auf Effizienz und Sicherheit, aber auch auf die grundlegend geänderten Rahmenbedingungen zum Beispiel bei Einsätzen in Tunnelanlagen gelegt.Zu den Anschaffungskosten von 372.000 Euro hat die Feuerwehr Ausrüstung im Wert von 52.000 Euro beigesteuert.
247 Einsätze bringen hohe Einsatzbelastung
Auch wenn die Fahrzeugbeschaffung und der interne Weiterentwicklungsprozess im vergangenen Jahr viele Kräfte gebunden haben, kann Feichtinger eine stolze Bilanz über das Jahr 2015 legen: 247 technische Hilfeleistungen und Brandeinsätze in- und außerhalb des Gemeindegebietes wurden geleistet. Dabei konnten 18 Personen und zwei Tiere aus Notlagen befreit werden! Der Wert der geretteten Sachwerte beläuft sich auf rund eine Dreiviertel Million Euro.
36x Brandeinsätze
- Wohngebäude, öffentliche Gebäude: 9
- Industrie- / Gewerbebetriebe: 1
- Brandmeldeanlagen: 26
206x technische Hilfeleistungen
- Menschenrettung: 21
- technische Unterstützung von Bürgern und der Gemeindeverwaltung: 108
- technische Hilfeleistungen im Straßenverkehr: 30
- Umwelteinsätze: 30
- sonstige Hilfeleistungen: 17
5x Nachbarschaftshilfen für Feuerwehren außerhalb der Gemeinde
247 Gesamteinsätze