Als Promitaxi im Katastrophengebiet unterwegs

Das Arbeitsboot der Marktgemeinde war heute lange Zeit die einzige Möglichkeit, in das durch die Wassermassen von der Außenwelt abgeschnittene Schwertberg vorzudringen.

Entsprechend groß war nach der Menschenrettung am Einsatzanfang das Interesse der Medien und Politiker, im Arbeitsboot der Marktfeuerwehr in das Katastrophengebiet vorzudringen und sich direkt ein Bild über das Ausmaß der Verwüstung zu machen.

An Bord waren Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider, der das einmalige Erlebnis hatte, mit einem Boot an seinem Haus vorbeizufahren. Noch in der Nacht hatte er wie alle anderen Schwertberger auch in seinem Haus mit Putzlappen und Kübel gegen die Wassermassen angekämpft. Am Morgen hatte er nicht trockenen Fußes sein Haus in Richtung Landeshauptstadt verlassen. Mit ihm unterwegs war auch Gemeindereferent Landesrat Josef Ackerl, der beim Anblick der Thalheimer schmunzelnd meinte: „Ah, die Thalheimer …“

Ebenfalls kutschiert wurden Pressefotografen, Reporter und Kamerateams aus dem In- und Ausland.

Mit Sandsäcken gegen Sturzbach

Vermutlich ein verstopftes Abwasserrohr führte am späten Nachmittag zu einem massiven Regenwasserstau in der Lehmgrube oberhalb des aufgelassenen Ziegelwerkes Würzburger. Nach einigen Stunden bahnten sich die Wassermassen trotzdem ihren Weg ins Tal und bildetetn einen Sturzbach über einen Steilhang hin zur Thalheimer Landesstraße und weiter auf die Bahnstrecke Wels – Grünau. Mit rund 100 Sandsäcken wurden die Wassermassen umgeleitet um eine Gefährdung des Verkehres und der Bahneinrichtungen auszuschließen. Gleichzeitig wurde der verstopfte Abfluss wieder Freigemacht.

Eingesetzt waren die Feuerwehren Thalheim, Bergerndorf und Wels.

Auf neuer Verkehrsinsel gestrandet

Vermutlich hatte sich ein Autofahrer aus Steinhaus noch nicht an die neue Verkehrsinsel vor dem Bezirksaltenheim gewöhnt, denn der Mann kollidierte mit seinem Wagen am Vormittag mit dem neuen Straßeneinbau.

Durch den Zusammenprall wurde der Wagen des Steinhausers so schwer beschädigt, dass beinahe das gesamte Motoröl ausgetreten ist. Der Dauerregen verteilte das Öl kräftig auf der Fahrban, dass die Feuerwehrmänner kräftig in die Ölbindemittel-Kisten greifen mussten um das Öl zu binden und die Umweltgefährdung zu bannen.

Hochwasser beschäftigt Feuerwehr

Auch in der Marktgemeinde zeigten heute die anhaltenden Regenfälle der letzten Tage ihre Wirkung: Mehrere Keller wurden überflutet und im Lufe des Tages wieder trockengelegt. Zu massiven Schadensfällen kam es durch die Witterungsbedingungen aber nicht.

Feuerwehr hilft im Bezirk Perg aus

Die Feuerlösch- und Bergebereitschaft des Bezirkes Wels-Land ist heute morgen in den Bezirk Perg ausgerückt. Im technischen Zug war die Feuerwehr der Marktgemeinde mit dem Kommandofahrzeug, dem Rüstlöschfahrzeug und dem Arbeitsboot vertreteten.

Einsatzgebiet des Technsichen Zuges war im durch die Wassermassen der Aist von der Außenwelt abgeschnittenen Gemeinde Schwertberg. Mit dem Arbeitsboot wurden fast 20 Personen, die in ihren Häusern von den Wassermassen eingeschlossen waren, gerettet und an das sichere Ufer gebracht.

Dramatisch schien sich die Situation am Nachmittag in Pregarten zuzuspitzen: In einem von der hochwasserführenden Waldaist umschlossenen gebäude machten sich mehrere Personen bemerkbar – sie konnten sich nicht mehr aus dem Gebäude retten. Vom zuständigen Bezirksfeuerwehrkommando wurden die Einsatzkräfte alarmiert, um mit dem Arbeitsboot eine Verbindung zu dem Geböude herzustellen. Der teil des Technischen FuB-Zuges wurde von Schwertberg nach Pregarten verlegt, zum Einsatz gekommen ist er allerdings nicht mehr: Die Bewohner wurden mittels Hubschrauber ausgeflogen.

Kurz nach 22 Uhr waren alle einsatzkräfte wieder eingerückt und haben die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.

ACHTUNG! Hier kommen sie zum Sonderbericht über den FuB-Einsatz.