Karl Auzinger: Ein Leben für die Feuerwehr
Karl Auzinger wurde an seinem 99. Geburtstag vom Bezirksfeuerwehrkommando mit der „Flamme des Bezirkes“ ausgezeichnet. Als Sohn eines Feuerwehrmannes auf die Welt gekommen, brannte diese Flamme von Anfang an in ihm. Im Alter von 15 Jahren konnte Karl in die Feuerwehr eintreten und aktiv mitwirken. Zu seinem 100. Geburtstag am 10. August kann er auf 85 Jahre zurückblicken, in denen er für die Feuerwehr wesentliche Weichen gestellt und die Geschicke der Feuerwehr auf vielen Ebenen, in Thalheim und über die Gemeindegrenzen hinaus, positiv beeinflusst hat.
Karl Auzinger legte nach dem Zweiten Weltkrieg, als es um den Wiederaufbau ging, den Grundstein für ein modernes, leistungsfähiges Feuerwehrwesen. In vielen Bereichen zeigte er, oftmals unterstützt von vielen engagierten Helfern, jene Weitsicht, die für eine positive Entwicklung der Feuerwehr notwendig war. Er übernahm 1956 von seinem Vater das Kommando in der Feuerwehr der Marktgemeinde. Er war als Kommandant in der Folge bis 1973 und als stellvertretender Kommandant noch bis 1980 tätig. Gleichzeitig mit der Führung der Thalheimer Feuerwehr übernahm er erste Ämter im Bezirksfeuerwehrkommando und stellte als Ausbildungsverantwortlicher wichtige Weichen.
In enger Zusammenarbeit mit der Nachbarfeuerwehr aus Wels führte er mit seinem Kameraden und Freund Alfred Zeilmayr die Geschicke der Feuerwehr dies- und jenseits der Traun. Als es zur organisatorischen Trennung der Stadt Wels vom Bezirk Wels-Land kam, sorgte dieses Duo dafür, dass der Feuerwehr-Weg in die Zukunft dennoch weiterhin gemeinsam beschritten werden konnte.
1973 wurde Karl Auzinger zum Bezirksfeuerwehrkommandanten gewählt. In dieser Zeit schaffte er es, durch umsichtiges und vorausschauendes Handeln die Feuerwehren in die richtige Zukunft zu schicken – eine Zukunft mit guter Ausbildung, angemessener Ausstattung und Rahmenbedingungen, die diese Entwicklung auch unterstützten und ermöglichten. Auzinger und Zeilmayr haben gemeinsam den Nachrichtenzug der beiden Feuerwehrbezirke gegründet und aufgestellt. Diese Zusammenarbeit hat heute noch Bestand und ist die Grundlage dafür, dass das Zusammenwirken auch heute noch so gut funktioniert wie damals. Gemeinsam haben sie auch die Wichtigkeit der Jugendausbildung zur Sicherung der Einsatzbereitschaft erkannt. Beide haben versucht, mit entsprechend moderner Ausstattung und Technik den neuen Herausforderungen zu begegnen.
Karl Auzinger war über Jahrzehnte ein Garant dafür, dass das Feuerwehrwesen und die Gemeinschaft der Feuerwehr sich auf allen Ebenen weiterentwickelt hat. War die Feuerwehr nach dem Weltkrieg anfangs eher militärisch und ein „Altherrenverein“, brachte er vor mehr als 50 Jahren mit der Installation der Feuerwehrjugend eine Saat aus, die heute in nahezu allen Feuerwehren reiche Ernte bringt: Fast überall entstammt die heutige Feuerwehr-Führung den Reihen der Feuerwehrjugend. Das ist in der großen Stadtfeuerwehr genauso der Fall, wie in der „Heimatfeuerwehr“ von Karl Auzinger und in den 43 anderen Feuerwehren des Bezirkes Wels-Land.
Karl Auzinger lag immer daran, das Beste für die Feuerwehr zu erreichen. Allen seinen Nachfolgern stand er stets mit Rat zur Seite, ohne selbst mitzubestimmen. Seine Meinung und sein Standpunkt schafften Klarheit und waren wie ein Leuchtfeuer, in dem die Flamme der Feuerwehr hell brannte!
Eine der höchsten Ehren des Landesfeuerwehrkommandos
Karl Auzinger, Ehrenbürger der Marktgemeinde, wurde an seinem 100. Geburtstag auch eine besondere Ehre des Landesfeuerwehrkommandos zuteil. Als einem der ersten Oberösterreicher wurde ihm für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen die Große Florian-Ehrenmedaille Stufe III verliehen. Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter Michael Hutterer, Vertreter des Bezirks- und Abschnittsfeuerwehrkommandos sowie die langjährigen Wegbegleiter der Feuerwehr Wels und der Gemeinschaft der höheren Feuerwehroffiziere stellten sich bei prachtvollem Geburtstagswetter als Gratulanten ein.