Nachdem in den vergangenen Jahren bereits mehrere Führungskräfte der Feuerwehr bei den verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich und der Schweiz teilgenommen haben, konnte die Feuerwehr der Marktgemeinde zum neuen Lehrgang „Brandbekämpfung in Tunnelanlagen“ wieder einen Teilnehmer entsenden. Gruppenkommandant Manuel Feichtinger war Teilnehmer am ersten offiziellen Lehrgang im “Zentrum am Berg”, dem rot-weiß-roten Tunnelkompetenzzentrum am steirischen Erzberg.
Das Zentrum am Berg ist eine Trainings- und Forschungsanlage, die mit mehr als vier Kilometern Untertagebauanlagen eine europaweit einzigartige Einrichtung darstellt. In dieser können unter anderem Tunneleinsätze unter realen Bedingungen beübt werden. Aus der zweitägigen, mit Tunnelschwerpunkten gespickten Sonderausbildung, konnten zahlreiche und interessante Eindrücke und Erkenntnisse gewonnen werden, die Feichtinger mit nach Hause gebracht hat. Das auf den letzten Stand gebrachte Wissen der Tunnelspezialisten wird jetzt, getreu dem Motto “Ausbildung für die Ausbilder”, in die Weiterbildung der eigenen Feuerwehr einfließen.
Da die Einsatzkräfte der Feuerwehr auch zu Einsätzen in Tunnelanlagen der Innkreis-Autobahn A8 ausrücken müssen, ist eine ständige Weiterbildung auf diesem Sektor unabdingbar. Speziell im Brandfall gelten in Tunnelanlagen größtenteils grundlegend andere Regeln als im normalen Feuerwehreinsatz: „Wir müssen zuerst löschen, um Menschenleben retten zu können.“, berichtet Manuel Feichtinger nach seiner Ausbildung: „Bei solchen Einsätzen zählt jede Minute und eine gute Vorbereitung kann im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden.“ Eine gute Ausbildung für die eigenen Ausbildner ist deshalb entscheidend, um den größtmöglichen Einsatzerfolg zu erreichen.
Der Wissenstransfer in die eigene Feuerwehr wurde rasch umgesetzt
Keine drei Wochen nach der Ausbildung (im wahrsten Sinn des Wortes) “im Erzberg” fand im Rahmen der wöchentlichen Übung der Aktivmannschaft eine themengleiche Übung statt. Der Innenhof der Feuerwehr wurde kurzerhand in einen Tunnelnachbau verwandelt: Mit Absperrgittern und dem Fuhrpark des Gemeindebauhofs konnte ein Straßentunnel nachgestellt werden, um so gut wie möglich das frisch gewonnene Wissen zu vermitteln. Ziel dieser Ausbildung war es Fahrzeuge, die in einem angenommen Stau im Brandbereich zu stehen gekommen waren, zu kontrollieren und den angenommenen Brand entsprechend der in den Tunnelanlagen erforderlichen Einsatztaktik zu bekämpfen. Mit diesem Aufbau konnten beide Eckpunkte der Tunneltaktik (Suchen und Retten, Löschen) beübt werden. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Funkkommunikation und die gesetzten Maßnahmen zur Brandbekämpfung gelegt. Nach gut einer halben Stunde, mit 20 Kilo schweren Atemschutzgeräten (sogenannte Twin-Packs) auf dem Rücken, und mehreren geretteten Personen (Übungspuppen) wurde die Übung erfolgreich beendet und die Erkenntnisse der Übung nachbesprochen.